Buchempfehlung: "Bildermärchen - Märchenbilder"

Illustrationen zu Grimms Märchen 1819–1945
Über einen vergessenen Bereich deutscher Kunst
Von Regina Freyberger


(Artificium – Schriften zu Kunst und Kunstvermittlung, herausgegeben von Kunibert Bering, Bd. 31)

ATHENA-Verlag, Oberhausen
1. Auflage 2009
672 Seiten mit 700 schwarzweißen und 72 farb. Abb., Format 32 x 24 cm
ISBN 978-3-89896-350-3
Hardcover, 72,00 Euro



Seit ihrem Erscheinen im Jahr 1812 wurden die Grimmschen Märchen im deutschsprachigen Raum immer wieder ins Medium des Bildes überführt: Künstler schufen Gemälde und Skulpturen zu Aschenputtel, Dornröschen, Rotkäppchen und anderen, halfen sie auf Opern- und Theaterbühnen sprichwörtlich zu ›verlebendigen‹ und stellten in zahlreichen Büchern und Bilderbogen ihre Illustrationen gleichwertig neben den Text. Ihre Märchenbilder schaffen Bildermärchen, die ›gelesen‹ werden wollen, die erzählen und interpretieren. Gleichzeitig geben sie Aufschluss über die Illustrationspraxis im 19. und frühen 20. Jahrhundert, verraten viel über die damalige Rezeption der Märchen und die damit verknüpften nationalen und eskapistischen Sehnsüchte der Zeit.
Wie die Bildermärchen der Künstler, ihre Erzählungen und Interpretationen im Einzelnen aussehen, wie sie sich über die Jahre entwickeln, vom Text der Brüder Grimm lösen und sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer verbindlichen Bildtradition verfestigen, ist Thema des vorliegenden Buches. Deutlich wird dabei, wie sehr die Bildlösungen von damals noch heute unsere Vorstellungen von der Märchenwelt prägen.
Mit bio-bibliographischem Katalog der nachweisbaren Künstler und Werke.
Ausgezeichnet mit dem Lutz-Röhrich-Preis 2009 der Märchen-Stiftung Walter Kahn (München).